Informationen zur Ausstellung

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Die Ausstellung

Robert Lebeck hat mit »KIOSK« seine ganz persönliche Geschichte der Fotoreportage von 1839 – 1973 geschaffen. Daraus haben die Kuratorinnen Gisela Kayser und Katharina Mouratidi eine spannende Ausstellung zusammengestellt, die einige der Schätze und repräsentativen Kerne der Sammlung erstmals in Berlin zeigt. In der Ausstellung wird exemplarisch dokumentiert, wann und wie Bilder in die Zeitungen und Zeitschriften kamen und wie sich diese mit veränderten technischen und politischen Entwicklungen ebenfalls veränderten. Der Besucher wird in die Geschichte der Fotoreportage und gedruckten Bilder eingefuhrt, von denen einige fur immer in unserem kollektiven Gedächtnis bleiben, wie das berühmte Foto von 1936 desvermeintlich auf dem Schlachtfeld sterbenden spanischen Burgerkriegssoldatendes Magnum-Fotografen Robert Capa.

Vom Holzdruck bis zum Rasterdruck, von der Berliner Illustrirten Zeitung bis zu Vu und Life,Look, Quick, und Picture Press – beim Blick in Vitrinen, auf Bildwände, Videos und an Computern kann der Besucher sich ein Bild davon machen, wie das Foto aus der schlichten Textillustration zum wichtigsten narrativen Medium der gedruckten Presse und zum eigenen Informationsträgerwurde. Die ausgestellten Exponate reichen vom Leipziger "Pfennig Magazin", das 1839 einen Holzstich nach einer Fotografie auf dem Titelblatt druckte, bis zur letzten Ausgabe des legendären "Life Magazine" 1973.

Die Ausstellung orientiert sich an dem Katalog »KIOSK« mit den Texten von Bodo von Dewitz, dem der große Dank der Kuratorinnen gebuhrt.Ein eigener Raum ist den bekannten Foto-Reportagen des Fotografen Robert Lebeck gewidmet, die u.a. in Kristall oder Stern veröffentlicht wurden. An einer Hörstation ist ein Interview zwischen Robert Lebeck und Prof. Bodo von Dewitz zur Entstehung und Aufbau der Kiosk-Sammlung zu hören.

Dass die Geschichte der Fotoreportage 1973 nicht zu Ende erzählt ist,zeigt die multimediale Ausstellung anhand von Online- und Print-Magazinenjunger Fotografinnen und Fotografen sowie aktuell wichtiger Fotografen-Kollektive. Auf interaktiven Medienstationen wird eine Vielzahl von Filmen und Webseiten mit weiterfuhrenden Informationenzum Thema Fotojournalismus gezeigt.

Der Ausstellungsort

Das in den Jahren 1925 bis 1927 vom Ullstein Verlag nach Plänen des Architekten Eugen Schmohl errichtete Ullsteinhaus gilt als »Kathedrale« der Industriearchitektur. Das vormals größte und modernsteDruckhaus Europas erweist sich auch als authentischer Ausstellungsort: Viele Exponate, z.B. die legendäre "Berliner Illustrirte Zeitung", wurden hier gedruckt.Ullsteinhaus und -verlag stehen für Höhen und Tiefen deutscher Pressegeschichte:1934 wurde Europas größter Verlag durch das NS-Regime »arisiert«. Nach 1945 konstituierte sich im Ullsteinhaus eine freie Westberliner Presse neu. 1952 erfolgte die Rückgabe des Verlages an dieUllsteinfamilie. Im Zuge der Übernahme Ullsteins 1959 verkaufte Springer das Haus 1963 an den Verleger Weitpert. Mit der Insolvenz des »Druckhaus Tempelhof« 1985 endet die Ära des unter Denkmalschutzstehenden Hauses. Seit 2012 hat das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus e.V. in diesem Gebäude seinen Sitz. Eigentumer seit 2015 ist die Ullsteinhaus GmbH & Co.KG.

Das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus e.V. (DPMU)

Das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus e.V. ist Veranstalter der KIOSK-Ausstellung. Das DPMU konnte mit seiner Gründung 2011 die Abwanderung der Sammlung ins Ausland erfolgreich verhindern. 2016 hat das DPMU die Sammlung Robert Lebeck zugunsten des Landes Berlin erworben und besitzt die Sammlung als Dauerleihgabe für die nächsten 30 Jahre. Es wird KIOSK in den kommenden Jahren digitalisieren, wissenschaftlich erschließen und ausstellen. Robert Lebecks Wunsch war es, seine Sammlung in dem pressehistorisch bedeutenden Ullsteinhaus zu zeigen.