Robert Lebeck
*21 März 1929 - † 14. Juni 2014
Robert Lebeck, der große Reportagefotograf, lieferte wie kein andere Fotojournalist der Nachkriegszeit einprägsame Bilder der Zeitgeschichte. Er fotografierte für die Magazine Revue, Kristall, Stern und war Chefredakteur von GEO. Mit seiner Reportage >>Afrika in Jahre Null<< von 1960 wurde er international berühmt: Das Foto eines jungen Kongolesen, der bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Kongo König Baudouin den Säbel entriss, ging um die Welt.
Robert Lebeck wird am 21. März 1929 in Berlin geboren und wuchs in Berlin-Templehof auf. Mit 15 Jahren muss er als Flakhelfer an die Ostfront und gerät bei Kriegsende für kurze Zeit in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Abitur studiert er in Zürich Ethnologie. Der Onkel aus Amerika ermöglicht ihm den Wechsel nach New York, ein für Lebecks Sozialisation bedeutender Ort, wo er faszinierende Welt der Illustrierten entdeckt. Allen voran Life, Look und auch Fortune begeistern den jungen Fotografen. Wegen des militärischen Engagements der USA in Korea und seiner drohenden Einberufung zum US-Militärdienst kehrt Robert Lebeck 1951 nach Deutschland zurück. Mit einer Retina 1a Kamera, die ihm seine Frau zum 23. Geburtstag schenkt, macht der Autodidakt Lebeck seine ersten eigenen Aufnahmen. Schon kurz darauf, im Juli 1952, wird eines seiner Fotos in der Rhein-Neckar-Zeitung veröffentlicht. Fortan arbeitet Lebeck als freier Fotograf für verschiedene Zeitungen in Heidelberg. 1955 wird er Büroleiter der Illustrierten Revue in Frankfurt am Main, 1960 wechselt er als Fotoreporter zu Kristall. Seine erste Einzelausstellung zeigt der Fotograf 1962 im Museum für Kunst und Gewerbe im Hamburg. Von 1966 bis 1977 arbeitet Lebeck als Bildreporter für den Stern und wechselt 1976/77 als Chefredakteur zu GEO. Ab 1979 ist er wieder für den Stern tätig.
Robert Lebeck war schon immer ein Sammler: zuerst Postkarten, historische Fotografen und schließlich über viele Jahre illustrierte Zeitschriften. Neben dem Dr.-Erich-Salomon-Preis (1991) erhielt er 2002 für sein Buch >>KIOSK<<, das eine Auswahl aus seiner Zeitschriftensammlungung zeigt, den Infinity Award des International Centre of Photography in New York. 2007 wurde ihm als erstem Fotografen der Henry-Nannen-Preis für sein Lebenswerk verliehen. 2011 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Pressemuseums im Ullsteinhaus e.V.. Bis zu einem Tod 2014 in Berlin zeigte Robert Lebeck seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen, unter anderem im Willy-Brandt-Haus und im Martin-Gropius-Bau.